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Gutscheine verschenken - Schloss Spangenberg

Schloss Spangenberg, Virtuelle Schlossführung 11 Linde

Schloss Spangenberg, Virtuelle Schlossführung 11 Linde

Die Lindenbäume bilden eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Lindengewächse (Tilioideae) innerhalb der Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Dabei handelt es sich um Laubbäume mit artenabhängigen Wuchshöhen zwischen 15 und 40 Metern und einer Stammdicke bis 180 Zentimeter. Linden können bis zu tausend Jahre alt werden und galten bei den germanischen und slawischen Völkern als heilig.

Nach Kriegen oder Pestepidemien wurde vielerorts der Brauch gepflegt, „Friedenslinden“ zu pflanzen; die meisten erhaltenen Exemplare erinnern an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 oder den Westfälischen Frieden 1648. Rund 850 Orte oder Ortsteile in Deutschland tragen Namen, die auf den Lindenbaum zurückzuführen sind: So leitet sich der Städtename Leipzig vom sorbischen Wort Lipsk (Linden-Ort) ab.

In vielen Orten Mitteleuropas hatte die Linde auch eine Gemeinschaft stiftende Bedeutung: Man traf sich an der Dorflinde, um Neuigkeiten auszutauschen. Auch schauten sich junge Männer hier unter anderem bei Tanzfesten nach ihren künftigen Bräuten um. Der germanischen Tradition folgend wurde unter den Linden auch Gericht gehalten, was ihr den Beinamen Gerichtslinde oder Gerichtsbaum gab.

Ein literarisches Denkmal wurde der Linde vom Dichter Wilhelm Müller (1794-1827) gesetzt: in seinem Lied „Der Lindenbaum“, das in der Vertonung durch Franz Schubert (1797-1828) und der musikalischen Bearbeitung von Friedrich Silcher (1789-1860) zum Volkslied „Am Brunnen vor dem Tore“ wurde. Die Linde galt (zusammen mit der Eiche) als „Baum der Deutschen“ und speziell der Romantik.

Doch auch Imker schätzen den Lindenbaum sehr, da er die Bienen dabei unterstützt, einen großen Honigertrag zu erzielen. Lindenblütenhonig gilt als besonders schmackhaft. Auch auf Schloss Spangenberg stehen einige Bienenvölker, deren Honig an der Rezeption des Hotels käuflich erworben werden kann. Auch auf der Bastion vor dem Schloss steht eine „geleitete“ Winter-Linde: Sie wurde vor mittlerweile rund 370 Jahren gepflanzt und kunstvoll zu ihrem Wuchs erzogen. Bei diesem 16 Meter hohen Baum mit seinem Umfang von rund vier Metern handelt es sich um ein Naturdenkmal.